Ransomware-Angriffe: Wie Sie sich und Ihr Unternehmen schützen können

Ransomware-Angriffe sind eine zunehmende Bedrohung. Opfer werden zur Zahlung eines Lösegeldes gezwungen, um die Daten wieder zu entschlüsseln. Dieser Artikel erläutert Schutzmaßnahmen, um Angriffen vorzubeugen und Schäden zu minimieren.

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Ransomware-Angriffe: Wie Sie sich und Ihr Unternehmen schützen können Bild von pikisuperstar auf Freepik

Ransomware Angriffe sind eine der gefährlichsten Bedrohungen im Cyberspace. Sie ermöglichen es Angreifern, auf wichtige Daten und Systeme von Unternehmen und Privatpersonen zuzugreifen und diese zu verschlüsseln. Der Angreifer fordert dann in der Regel ein Lösegeld, um die Daten wieder freizugeben. Einige Varianten verschlüsseln zusätzlich gezielt Backups und Kopien, so dass eine Lösegeldzahlung unausweichlich scheint.

Für Benutzer besteht das Risiko, dass wichtige Daten und Dateien verloren gehen, wenn das Lösegeld nicht bezahlt wird. Auch kann es zu finanziellen Verlusten kommen, da viele Angreifer das Lösegeld in Kryptowährungen verlangen, die auch für Strafverfolgungsbehörden schwer zurückzuverfolgen sind.

Für betroffene Unternehmen kann ein Ransomware-Angriff zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden führen, da Geschäftsprozesse unterbrochen werden und wichtige Daten verloren gehen können. Auch das Ansehen des Unternehmens kann durch einen Angriff beeinträchtigt werden.

Sobald die Verschlüsselung abgeschlossen ist, wird üblicherweise ein Lösegeld gefordert, indem eine Ransomware-Notiz als Desktophintergrund angezeigt wird. Nach Zahlung des Lösegelds wird dem Opfer ein Schlüssel und ein Programm von den Angreifern zur Verfügung gestellt, um die verschlüsselten Dateien zu entschlüsseln.

Beispiel 1: WannaCry

Ein bekanntes Beispiel für einen Ransomware-Angriff ist der WannaCry-Virus, der im Mai 2017 weltweit Schlagzeilen gemacht hat. Der Angriff hatte eine enorme Auswirkung auf Unternehmen und Organisationen in mehreren Ländern, darunter auch Krankenhäuser in Großbritannien, die gezwungen waren, Notfallpläne zu aktivieren und Patienten in andere Krankenhäuser umzuleiten.

Beispiel 2: Colonial Pipeline

Ein weiteres bekanntes Beispiel ist der Angriff auf den amerikanischen Öl- und Gasversorger Colonial Pipeline im Mai 2021. Der Angriff führte dazu, dass der Betrieb der Pipeline gestoppt werden musste und es zu Engpässen bei Benzinlieferungen an Tankstellen an der Ostküste der USA kam.

Beispiel 2: JBS

Ein weiteres Beispiel ist der Angriff auf das US-amerikanische Unternehmen JBS, einen der größten Fleischlieferanten der Welt im Mai 2021. Der Angriff hatte Auswirkungen auf JBS-Betriebe in Nordamerika und Australien, und das Unternehmen musste einige Betriebe vorübergehend schließen.

Es ist wichtig, dass man sich bewusst ist, dass Ransomware-Angriffe ein wachsendes Problem darstellen und man entsprechende Schutzmaßnahmen ergreift, um sich und sein Unternehmen vor Angriffen zu schützen.

Schutzmaßnahmen gegen Ransomware

  • Sichern Sie wichtige Daten und Dateien regelmäßig, um im Falle eines Angriffs eine Sicherungskopie zur Verfügung zu haben. Es ist wichtig, sie auf einem separaten, sicheren Gerät oder einer Plattform zu speichern, die nicht mit dem Netzwerk verbunden ist. Wir beschreiben einen solchen Ansatz in einem unserer anderen Blogbeitrag: Eine Ransomware sichere Backupstrategie.
  • Stellen Sie sicher, dass regelmäßig überprüft wird, ob eine Wiederherstellung von Daten aus dem Backup durchführbar ist.
  • Halten Sie Ihre Software und Betriebssysteme auf dem aktuellsten Stand, um Sicherheitslücken zu schließen.
  • Setzen Sie eine Firewall und Antivirensoftware ein, um unerwünschte Verbindungen sowie bekannte Bedrohungen frühzeitig zu blockieren.
  • Seien Sie vorsichtig bei E-Mails von unbekannten Absendern und vermeiden Sie es, Anhänge von E-Mails zu öffnen, die verdächtig erscheinen.
  • Seien Sie besonders vorsichtig beim Besuch von Webseiten, denen Sie nicht vertrauen und vermeiden Sie es, auf Links in E-Mails und Nachrichten zu klicken, die Sie nicht erwartet haben.
  • Schulen Sie Ihre Mitarbeiter regelmäßig im Umgang mit E-Mails, Links und Anhängen von unbekannten Quellen.
  • Zugangsbeschränkungen: Begrenzen Sie den Zugriff auf sensible Daten und Systeme auf nur erforderliche Personen. Begrenzen Sie die Administratorrechte von Benutzern, um die Ausführung von bösartiger Software zu verhindern.
  • Notfallpläne: Erstellen Sie Notfallpläne, um im Falle eines Angriffs schnell handeln zu können und die Auswirkungen zu minimieren.
  • Sichern Sie ihre Zugriffe auf Unternehmensressourcen, intern als auch bei externen Anbietern, vor Credential Stuffing und Account Takeover Angriffen ab. Stellen Sie sicher, dass keine Benutzername und Passwort-Kombinationen geleakt sind und durch Angreifer genutzt werden können.

Den größten Anstieg an solchen Angriffen konnte man im Jahr 2020 beobachten, also viele Unternehmen gezwungenermaßen breitflächig ins Homeoffice gewechselt sind. Die meisten Organisationen und Firmen waren auf diese Umstellung in ihrer IT-Landschaft nicht angemessen vorbereitet. Insbesondere Vorfälle bei kritischer Infrastruktur z. B. Krankenhäuser haben für Aufsehen gesorgt.

Auf der Darstellung ist der Verlauf eines Ransomware-Angriffs zu sehen. Zuerst muss eine Ransomware-Datei heruntergeladen werden, z.B. durch einer Phishing E-Mail. Diese verschlüsselt alle Nutzerdateien des angegriffenen Rechners. Hierbei wird beachtet, dass tatsächlich nur Nutzerdateien angegriffen werden, da sonst der Angriff auffällt. Wenn dieser Vorgang fertig ist, wird vom Angreifer Lösegeld verlangt, meist in Form von Kryptowährung. Eine Art, wie das Opfer benachrichtigt wird, ist z.B. indem der Desktop-Hintergrund geändert wird. Zuletzt bekommt man nach der Zahlung ein Schlüssel und das passende Programm dazu, um seine Dateien entschlüsseln zu können.

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